Treffen Sie die richtige Wahl

Passend für Ihr Projekt: Open Source-Lizenzen im Überblick

Wer die Wahl hat, hat die Qual! Die Vielzahl an existierenden Open Source-Lizenzen stellt Entwickler vor große Herausforderungen und Entscheidungen mit langfristigen Effekten. In unserem Guide geben wir Ihnen den Überblick über die meistgenutzten Lizenzen und erklären, von welchen Grundlagen und Vorteilen Ihre Software bei der Verwendung profitiert.

Darum geht‘s

  • GNU General Public License (GPL)
  • BSD-License
  • Apache License
  • Mozilla Public License (MPL)
  • MIT License
  • Und die richtige Lizenz für Sie?

Die Open Source-Community ist ein Raum, in dem kreative IT-Entwicklung und gemeinschaftliches Arbeiten bestimmende Elemente sind. Jeder bringt sich ein, jeder gestaltet seine Notwendigkeiten nach eigenem Ermessen aus.

Trotz der Freiheit, mit der Entwickler ihre Ideen umsetzen können, ist die Grundlage aller Open Source-Projekte eine entsprechende Lizenz mit Pflichten und Rechten. Dadurch erhalten Mitwirkende die Freigabe, im Rahmen der jeweiligen Lizenz, die Softwareentwicklung voranzutreiben und gegebenenfalls zu vertreiben.

Unser Blick auf die fünf wichtigen Lizenzen erläutert die markanten Unterschiede.

GNU General Public License (GPL)

Bei der GNU General Public License (GPL) handelt es sich um die am meisten verbreitete Lizenz im Open Source-Segment. Die GPL garantiert, dass Software auf OS-Basis zu jeder Zeit und zu jedem Entwicklungsstadium frei zugänglich und kostenfrei bleibt. Damit spiegelt sie den gemeinschaftlichen Charakter und den Ursprungsgedanken von Open Source in vollem Umfang wider.

Aber Achtung: Mit Verwendung der GPL verpflichten sich Entwickler, dass auch sie ihre auf dieser Lizenz basierende Software ohne Zusatzkosten für die Nutzer vertreiben. Vertrieb mit finanziellem Gewinn ist somit ausgeschlossen!

Es gilt ein strenges Copyleft, wodurch die Absicherung gegeben wird, dass alle Weiterentwicklungen ebenfalls unter der GPL zur Verfügung gestellt werden. Das Copyleft beschreibt demnach in der Open Source-Welt die Bedingung, ob und inwiefern die ursprüngliche Lizenz beibehalten werden muss.

BSD-License

Hierbei handelt es sich um den Gegenentwurf zur GPL. Die BSD-License (kurz für: Berkeley Software Distribution License) ist eine Non-Copyleft-Lizenz, mit der ein wirtschaftlicher Vertrieb erlaubt ist.

Softwareentwickler dürfen ihre eigens erstellten Programme kommerziell anbieten und somit auch Einnahmen über den Verkauf generieren. Dabei müssen sie nicht einmal den Zugang zum Quellcode offenlegen.

Auf diese Weise entwickelt sich aus einem ursprünglichen Open Source-Projekt mehr und mehr wieder ein geschlossenes System, welches den Grundgedanken weitestgehend missachtet. BSD-Lizenzen sollten daher nur genutzt werden, wenn das Ziel ein aktiver Vertrieb einer Software ist, die nur intern fortentwickelt werden soll.

Apache License

Eine weitere Non-Copyleft-Lizenz ist die Apache License. Mit Nutzung dieser Lizenz dürfen programmierte Tools und Software ebenfalls kostenpflichtig vertrieben werden. Im Gegensatz zur BSD-License müssen jedoch Veränderungen oder Bearbeitungen am Quellcode ausgewiesen und erkenntlich sein.

Mit dieser Vorgabe wird dem Open Source-Charakter zumindest ein kleiner Respekt erwiesen. Urheber und Mitwirkende, die am Ursprungscode mitwirkten, erhalten somit einen minimalen Credit. Werden an dem finalen Werk, das unter der Apache License entstand, weitere Änderungen vorgenommen, kann dies gegebenenfalls unter einer anderen Lizenz erfolgen.

Mozilla Public License (MPL)

Für Entwickler mit Entscheidungsschwierigkeiten bietet sich die Mozilla Public License (MPL) an. Sie besitzt ein eingeschränktes Copyleft, wodurch sich Entwickler noch während der Arbeit an ihrem Projekt für einen Weg entschieden können.

Wird der Ursprungscode ohne Änderungen verwendet, ist eine kostenfreie Bereitstellung der Software verpflichtend. Setzen die geplanten Ideen eine Anpassung und Variation des Codes voraus, entfällt diese Bindung. Die Weitergabe als käufliches Produkt ist somit erlaubt.

MIT License

Die Lizenz vom Massachusetts Institute of Technology zählt neben der GPL zu den meistverwendeten Lizenzen. Alle Veränderungen und Aktionen, die vorgenommen werden, setzen voraus, dass die Software am Ende frei zur Verfügung steht. Zudem müssen Lizenztexte als auch der Urheberrechtsvermerk mit verteilt werden.

In ihrem Grundsatz ist die MIT-License sehr allgemein formuliert und bietet somit die beste Option, seine Software frei zu gestalten oder kommerziell anzubieten, da nur Credits sichtbar gemacht werden müssen.

Und die richtige Lizenz für Sie?

Auf welche Lizenz Ihre Wahl fällt, hängt maßgeblich von Ihren Zielen nach der Entwicklung ab. Wer die Open Source-Community unterstützen will und seinen Teil zu einer freien Welt beitragen möchte, sollte auf Lizenzen mit deutlichem Copyleft setzen. Überwiegt der Wunsch, seine Tools mit eingeschränkter Weiterverwendung zu vertreiben, ist eine Entscheidung für eine Non-Copyleft-Lizenz ratsam.

Zusätzliche Hilfe bieten Plattformen wie ChooseALicense.com oder auch das OSCAd-Framework (kurz für „Open Source Compliance Advisorkurz“) bei der Auswahl und Einhaltung der diversen Vorschriften der Lizenzen.

Zusammenfassung

Vor Entwicklungsstart durchdachte Entscheidungen treffen! Nehmen Sie sich Zeit und evaluieren Sie Ihr Projekt mit Ruhe und Bedacht, da alle vorgestellten Lizenzen unterschiedliche Bedingungen und Auswirkungen auf die Verwendung und den Vertrieb von Open Source-Software mitbringen. Die Auswahl der richtigen Lizenz hängt den Zielen Ihrer Organisation und und Entwickler ab, ob Sie die Open Source-Community unterstützen oder Ihre Software nur mit eingeschränkter Weiterverwendung vertreiben möchten.

  1. GNU General Public License (GPL)
  2. BSD-License
  3. Apache License
  4. Mozilla Public License (MPL)
  5. MIT License
  6. Und die richtige Lizenz für Sie?
  7. Zusammenfassung
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