Darum geht‘s
- CO₂-Neutralität verstehen
- Business-Prozesse analysieren und Detailfragen stellen
- Ideen und Konzepte auf Umsetzbarkeit austesten
- Klimastrategie und Maßnahmen mit Kollegen teilen
Nachhaltiges Wirtschaften und die Reduktion von unnötigen CO₂-Emissionen sind Teil einer modernen Geschäftsführung. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass Unternehmen ihren Beitrag zu einer grüneren Umwelt im laufenden Betrieb auf ganz unterschiedliche Art leisten können. Blinder Aktionismus, der kurzzeitig ein Zeichen für CO₂-neutrales Bewusstsein setzen soll, ist hierbei der falsche Ansatz!
Es gilt nach der MRO-Methode (Measure-Reduce-Offset) einen Plan zu entwickeln, der auf lange Sicht nachweisbare Veränderungen sichtbar macht. Die notwendigen Schritte sollten Sie dabei gewissenhaft auf Ihre Bedürfnisse und Strukturen prüfen.
Schritt 1: CO₂-Bilanz erfassen (Measure)
Bevor Sie Pläne schmieden, wie Sie Ihre Firma auf einen nachhaltigen Weg bringen können, muss eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erfolgen. Stellen Sie sich folgende Fragen:
-Welche aktuelle Bilanz ist vorhanden?
- Welche großen Energiefaktoren gibt es im Unternehmen?
- Wie wird das Unternehmen aktuell geführt?
- Welche Kostenstellen verursachen die höchsten Ausgaben?
Anhand dieser ersten Antworten erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über alle Faktoren und Prozesse, die für den alltäglichen Betrieb unerlässlich sind. Seien Sie dabei so ehrlich wie möglich und vermeiden Sie das Abwerten oder Kleinreden von Tatsachen. Schnell kann sich „Green Washing“ in die Planung einschleichen, wobei erhebliche Umweltsünden das klassische „Ist nicht so schlimm“-Siegel erhalten.
Die Bestandsaufnahme setzt tatsächliche Fakten voraus, um echte Erfolge in Sachen CO₂-Neutralität zu erzielen.
Schritt 2: Umsetzung simulieren (Reduce)
Nach der Bestandsaufnahme folgt die Entwicklung neuer Ideen und Alternativen für aktuelle Prozess- und Arbeitsschritte, sowie auch in Ressourcenfragen. Beleuchten Sie alle Bereiche und gehen Sie auf interne wie externe Schnittstellen ein.
Von der Reduzierung des Fuhrparks, über Geschäftsreisen, dem Umbau der Büroflächen und bis zum Wechsel des Stromanbieters: Unterziehen Sie sämtliche Punkte einer genauen Prüfung und entwickeln Sie erste Ansätze für CO₂-schonende Alternativen.
Um herauszufinden, ob sich die theoretischen Konstrukte als wirtschaftlich erweisen, müssen Sie die kosten- und energiegewinnenden CO₂-Einsparungen nun durchrechnen. Nicht alle Ideen werden mit einem zufriedenstellenden Ergebnis überzeugen, denn das Zusammenspiel aus Aufwand, Wirkung und Resultat muss in allen Bereichen eine positive Konsequenz erzielen.
Ideen, die in der Investition teurer sind und nur einen minimalen Effekt nach sich ziehen, sind nutzlos. Andersherum wird eher ein Schuh draus: Ein größerer Investitionsaufwand kann in Kauf genommen werden, wenn er sich langfristig positiv auswirkt.
Schritt 3: Klimastrategie entwickeln (Offset)
Halten Sie Ihre Ergebnisse der Gegenüberstellung aktueller Prozesse und neuer Vorhaben fest. Besprechen Sie zuerst im kleinen Kreis, welche Ansätze verfolgt werden sollen und erstellen Sie eine Prioritätenliste. Alle Maßnahmen zur gleichen Zeit umsetzen zu wollen, kann zu Überforderung führen und schon von Beginn an Chaos verursachen. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen!
Damit die gesamte Belegschaft die neue Klimastrategie in ihrer Gesamtheit versteht, ist eine transparente Kommunikation unumgänglich. Zeigen Sie sich verständlich auf, warum es sich lohnt eine Anpassung vorzunehmen und stellen Sie einen Leitfaden zur Orientierung und als Teil der Knowledge-Base zur Verfügung (etwa hier in Zammad).
Geben Sie Ihren Kollegen Zeit, sich auf die grünere Zukunft einzustellen und diese in den Alltag zu integrieren. Es braucht Ausdauer, um Erfolge zu sehen. Ihr Leitfaden dient dabei als Empfehlung für alternative Prozesse und Verhaltensweisen.
Wer lediglich ein konsequenzenreiches Regelwerk veröffentlicht, wird starken Gegenwind erfahren. Die regelmäßige Gegenüberstellung neuer CO₂-neutraler Maßnahmen und der positive Ausblick auf die zukünftige Wirtschaftlichkeit motiviert Mitarbeiter dagegen, die Umsetzung mitzutragen und konsequent anzugehen.
Zusammenfassung
Der Weg zum grüneren Wirtschaften verlangt Offenheit und Mut zum Wandel! Machen Sie sich bewusst, dass der Wandel hin zu einer CO₂-neutralen Organisation kein Spaziergang wird. Unbestritten ist jedoch, dass sich der Weg lohnt und am Ende auf das langfristige Bestehen Ihres Unternehmens auswirkt. Denn Sie wollen keine grüne Imagepolitur betreiben.