Darum geht‘s
- Gesammelte Informationen und neues Wissen auf dem Weg zum Ziel sind der wirkliche Mehrwert
- Gemeinsam lässt es sich schneller am großen Ganzen arbeiten
- Entscheidende Einblicke gewähren, statt gläsernes Unternehmen zu sein
- Sich vom Konkurrenzgedanken in einer offenen Welt verabschieden
Mehr Freiheit, mehr Transparenz! Wenn es um eine offenere Welt geht, erheben sich viele Stimmen, die sich vehement für ein grenzenfreies Miteinander aussprechen. Eine positive Entwicklung, die jedoch ein Problem birgt: Der Wunsch nach einem offenen Umgang mit Daten und Informationen wird zur Doppelmoral, wenn die Transparenz auch von der eigenen Person oder Unternehmen gefordert wird.
Sich vollkommen nackt zu zeigen und alle Interna offenzulegen, ist dabei gar nicht das anvisierte Ziel der Open-Bewegung. Vielmehr geht es um den Zwischenweg von Offenheit und Schutz, den es mit den folgenden vier Prinzipien zu bestreiten gilt.
1. Netzwerke aufbauen
Gemeinsam lässt sich einfach mehr erreichen! Wer sich als Einzelkämpfer durch Projekte quält und Erfolge auf eigene Faust erreichen will, braucht einen langen Atem. Besonders in der digitalen Arbeitswelt sind Alleingänge kaum zu stemmen, da verschiedene Gewerke, Fachbereiche oder Partnerunternehmen ihr Wissen miteinander teilen müssen.
Erst die Zusammenarbeit ermöglicht größere Ziele, wodurch Wertschöpfungen einfacher und gesamtheitlicher erreicht werden. Meistern Sie Herausforderungen im Team und profitieren Sie von schnelleren und optimalen Lösungsansätzen, die überall in der Organisation entstehen können.
Eine offenere Welt, die Kooperationen und Gemeinschaftsprojekte realisiert, erzeugt einzigartige Marktvorteile, die langfristig Früchte tragen. Maximieren Sie daher Ihr Wachstum (sowie auch das Ihrer Partner und Projektbeteiligten) durch ein gesundes Netzwerk, in dem Gleichberechtigung gelebt wird.
2. Einblicke gewähren
Zeigen Sie, wer Sie sind! In einer offenen Welt ist das Arbeiten und Wirtschaften hinter verschlossenen Türen ein Zeichen von Geheimniskrämerei. Wer sich versteckt, hat womöglich etwas zu verbergen. Kunden müssen in Prozesse eingebunden werden, damit sie die Möglichkeit erhalten, Einblick in Strukturen und Vorgänge zu erhalten. Authentizität gilt hier als Verkaufsmotor, der gleichzeitig Vertrauen erzeugt.
Kommunizieren Sie Ihre Vorhaben, Pläne oder Erfolge und holen Sie Ihre Kunden oder Partner ins Boot. Indem Sie Ihre Werte und Projekte offen präsentieren, erhalten Sie mehr Verständnis und erzeugen Interesse seitens Ihrer Empfänger. Was wird als Nächstes passieren? Wie entwickeln sich neue Ideen? Teasern Sie über Pressemitteilungen, Social Media oder Newsletter aus dem Zentrum Ihres Unternehmens und sichern Sie sich eine loyale Kundenbindung, die wahre Begeisterungsstürme entfachen kann.
3. Informationen und Wissen extern teilen
Sharing is caring! Zweifellos ist das Sprichwort mittlerweile etwas abgegriffen und hat an Präzision eingebüßt. Wir sehen darin aber nach wie vor eine dringende Warnung: Denn Wissen, Informationen oder Projekte mit aller Macht zu verteidigen, ist in einer transparenten und offenen Gesellschaft schlicht unangemessen.
Lernen Sie stattdessen Ihr internes Fachwissen mit externem Input zu kombinieren. Andere Perspektiven, neue Denkimpulse und Einsatzbereiche, die durch Kunden, andere Fachexperten oder Kenner an Sie herangetragen werden, können größtmögliche Mehrwerte schaffen. Und die Chance auf etwas Neues eröffnen.
In einer offenen Welt ist nämlich nicht Wissen gleich Macht, sondern die Nähe zur und Einbindung der Außenwelt. Eine Position der Verweigerung dieser Informationsoffenheit führt ganz sicher nur zu Distanz und Isolation, wie das vierte Prinzip zeigen wird.
4. Macht aufteilen
Monopolstellungen gelten in einer offenen Welt als veraltetes Konstrukt. Zwar richtet sich der Markt weiterhin nach Verkaufs-, Abo- oder Userzahlen, was als Mittel zur Erfolgsbewertung zweifellos legitim ist, doch sollte der Weg zum Erfolg mit anderen geteilt werden.
Vernetzten Sie sich mit Ihrer Branche, um einmal gewonnenes Wissen aus Kampagnen oder Studien untereinander bekannt zu machen und so nachhaltiger und erfolgsorientierter zu arbeiten. In so einer Welt gewinnen alle Beteiligte!
Der Autohersteller Tesla gibt etwa Grundsatzpatente von Elektroantrieben, Batterien und Produktionsverfahren frei, um den Markt im Ganzen zu stärken. Einzelne Wettbewerber werden damit zwar in die Lage versetzt mitzuziehen – aber in die Richtung und zu den Bedingungen, die am besten zu den strategischen Zielen von Tesla passen.
Vordergründige Konkurrenzgedanken sind in einer offenen Welt fehl am Platz. Denn niemandem ist damit geholfen sich gegenseitig zu kopieren oder auf fremde Erfolgswellen aufzuspringen. Doch breit verteilte Machtverhältnisse durch Wissen, das allen Marktteilnehmern zugänglich ist, kann den Kuchen für alle größer machen.
Zusammenfassung
Lassen Sie uns mit aufrichtigen Absichten und Transparenz in eine offene Welt gehen! Machen Sie sich mit Kunden und Partnern auf den Weg, ein neues Miteinander zu formen. Durch gemeinsame Erarbeitung von Ideen, dem Vergleichen ähnlicher Strukturen oder durch die Einbindung von externen Erfahrungswerten, ist die Problemlösung nur eine Frage der Zeit statt einer unüberwindbaren Hürde. Voraussetzung ist allerdings, dass sich alle Beteiligten dem Wertekodex einer offenen Welt fügen: Wer nach einem offenen Umgang wünscht, muss bereit sein, die eigenen Türen zu öffnen.