Darum geht‘s
- Die Open-Source-Kultur wächst und wird immer mehr zur Alternative zu geschlossener Software
- Wir haben fünf Beiträge zusammengestellt, die das Thema näher bringen
- Lassen Sie sich inspirieren von drei spannenden Dokumentationen, einem bekannten TED Talk und einem hörenswerten Podcast
- Alle Formate sind aktuell kostenfrei verfügbar und im folgenden Text verlinkt
Die Marktmacht geschlossener Software ist unbestreitbar. Microsoft fand sich im Sommer 2019 allein mit seinem Betriebssystem Windows 10 auf über 50 Prozent aller Laptops und Desktops weltweit wieder. Zweifelsfrei ein beachtliches Ergebnis, mit dem jedoch immense Kosten und unflexibles Agieren einhergehen. Mit dem Streben nach Individualität, geringen Ausgaben, Transparenz und dem Share-Gedanken, der für eine neue Generation der Open-Source-Bewegung elementar ist, hat das nichts zu tun.
Informationen frei zugänglich zu machen und Monopolstellungen zu verhindern, ist mit wachsender Open-Source-Kultur nicht nur ein Thema in der Arbeitswelt. Auch Nachhaltigkeit und gemeinschaftliche Projekte für eine bessere Gesellschaft basieren auf dem Gedanken, jedem gleiche Rechte einzuräumen und die Chance zu geben, aktiv ins Geschehen einzugreifen. Wir haben fünf Inspirationsquellen zusammengestellt, die richtig Lust machen, sofort die Ärmel hochzukrempeln.
Dokumentation „Revolution OS“
Unbekannt ist die 2001 erschienene Dokumentation „Revolution OS“ für Open-Source-Anhänger keineswegs. Sie zeichnet den Weg verschiedener Open-Source-Pioniere wie Linus Torvalds, Larry Augustin oder Michael Tiemann nach und blickt auf die Anfänge einer Revolution, deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft damals noch nicht vorstellbar waren. Wem die Namen nichts sagen, der erhält durch die Doku einen umfangreichen Überblick über ihre revolutionären Ideen. Diese mündeten unter anderem in der öffentlichen Bereitstellung des Webbrowser-Quellcodes Netscape oder legten den Grundstein für das Linux-Betriebssystem. Für Einsteiger ein wichtiger Film, der das Verständnis für Open Source schärft. Für Kenner der Rückblick auf den Beginn einer Bewegung.
Der Film ist erhältlich unter www.revolution-os.com
Dokumentation „The Internet’s Own Boy“
Die Welt zu verändern, ist keine Frage des Alters. Aaron Swartz träumte bereits mit 14 Jahren von einer Gesellschaft, in der Informationen frei zugänglich sein sollten. Die durch Crowdfunding finanzierte Dokumentation „The Internet’s Own Boy“ von 2014 dreht sich um den jungen Visionär und Mitbegründer der Social-News-Plattform „Reddit”, der unter anderem die Idee von „Creative Commons” fortgesponnen hat. Seine Prinzipien des freien Informationsaustausches im Internet zählen zu den wichtigsten Grundlagen, die heute von Millionen Menschen genutzt werden.
Hier ist „The Internet’s Own Boy“ verfügbar
Dokumentation „Code Rush“
Ein Wettrennen gegen die Zeit und ein milliardenschweres Unternehmen: „Code Rush“ zeigt eindrucksvoll, wie eine Entwicklergruppe aus dem Silicon Valley 1998 den gesamten Quellcode des damaligen Browsers „Netscape“ frei zugänglich machte. Als Gegenentwurf zu Microsoft, deren vielversprechender Internet Explorer kurz vor der Veröffentlichung stand, galt das Vorhaben als mutiger Schritt, der am Ende belohnt wurde: Der Code wurde Teil des heutigen Browsers „Firefox“ von Mozilla. Seit Ablauf der Rechte fällt der Film unter die CC-Lizenz und steht im Internet zum freien Streaming bereit.
Finden können Sie „Code Rush" hier
TED Talk mit Michael Nielsen: „Open Science!“
Dass sich der Open-Source-Grundsatz auch außerhalb der IT-Branche stets weiterentwickelt, beweist Wissenschaftler Michael Nielsen in seinem mitreißenden TED-Talk. Der Titel ist Programm: Es geht darum, wissenschaftliche Erkenntnisse unter Forschern leichter zu teilen. Der Physiker spricht offen über neue Wege, die für eine schnellere und effektivere Forschung notwendig wären. Fälschlicherweise wurde sein Ruf nach Informationsaustausch anfangs missverstanden: Er fordert nicht die vollständige Veröffentlichung von Erkenntnissen gegenüber der Allgemeinheit, sondern strebt den vereinfachten Zugang zu solchen innerhalb der Wissenschaft an. Denn selbst in diesem Bereich ist die Datenweitergabe und der Austausch oft noch zäh und mühselig.
Verfügbar ist „Open Science!“ hier
Podcast „Open Source Underdogs“
Im englischsprachigen Podcast lädt sich Host Michael Schwartz regelmäßig Unternehmer und Start-up-Gründer ein, die von ihren Erfahrungen mit Open-Source-Software im Alltag berichten. Den Mythos, ein florierendes Unternehmen könne nicht auf Open Source begründet werden, widerlegen die bisher 52 Episoden eindrucksvoll. (Und Zammad ist dafür ja auch ein Paradebeispiel – aber das wissen Sie ja schon!)
Mit Begeisterung und Bezug auf klare Fakten, berichten unter anderem CEOs und Community Manager von Cloudbees, Pulumi oder Datastax, dass sich nachhaltiges Wirtschaften und profitable Gewinnzuwächse nicht ausschließen müssen. Der Mix aus etablierten Führungskräften und Neugründern zeigt, wie weitläufig Open Source eingesetzt werden kann - und begeistert.
Lust auf mehr? Hier können Sie „Open Source Underdogs“ hören
Zusammenfassung
Trotz der vielfältigen Projekte, die auf Open Source und der Vorstellung freier Nutzbarkeit von Daten oder Informationen basieren, sind die Optionen noch lange nicht ausgeschöpft. Die vorgestellten Geschichten beweisen, wie viel Potenzial darin verborgen liegt - und regen selbst neue Denkanstöße und Ideen an.